Die Qualitäten der Animators

Ein guter Moderator wird über mehrere Kenntnisse und Fertigkeiten verfügen, die es ihm ermöglichen, seine Gruppe zum Ziel zu führen.

Um glaubwürdig zu sein und Vorschläge wirksam abzuprallen, ist eine gute Kenntnis des Themas eine Voraussetzung.

Und um eine Gruppe effektiv in eine Debatte zu führen, sind Kenntnisse einiger Moderationstechniken, eine gute Raumaufteilung und ein gutes Selbstmanagement allesamt Saiten, die man in seinem Bogen haben (oder durch Erfahrung erwerben) sollte.

Eine ergänzende Videokapsel dieser Seite ist ebenfalls im schwebenden Menü, oder auf der Seite “Unterstützung” der Internetseite zu finden

1. Wissen (Kenntnisse) 

Der Ausgangspunkt einer Animation “Und du, was denkst du?” stellt die thematische Vorbereitung dar. Dabei ist es unabdingbar, das oder die zu erörtende(n) Themenbereich(e) sowie die Technik der Diskussionsführung (die Frasbee-Technik) zu kennen.  

Das zu debattierende Thema zu kennen, ermöglicht nämlich eine Steuerung der Diskussionen, das Wiederaufgreifen des Themenbereichs, das Anregen von Fragen, Reaktionen oder auch die Neuausrichtung, wenn die Gruppe vom Thema abweicht. Und wenn es tatsächlich notwendig erscheint, erlaubt eine hinreichende Kenntnis des Themas die Beantwortung von Fragen der Jugendlichen.  

Es soll noch einmal dran erinnert werden, dass es sich in der Debatte nicht um abwärts gerichtete Informationen handelt, sondern um einen Austausch zwischen Peers. Die Aufgabe des Animators besteht nicht darin, die Gruppe zu führen, er soll auch nicht unterrichten noch Informationen vermitteln. 

Um seine theoretischen Kenntnisse zu vertiefen, stehen ihm fast 25 Themenbereiche im Bereich der Gesundheit (Link) zur Verfügung, die erläutert und analysiert werden: zwischenmenschliche Beziehungen, körperliche Aktivität, Gefühle, soziale Netzwerke, Fast-Food usw. Diese Arbeitsblätter durchzulesen, ermöglicht es, sich die Themen zugänglicher zu machen und in der Debatte entspannter zu fühlen. 

Auch das eventuelle Erstellen eines Fazits, die Zusammenstellung von Listen mit Schlüsselwörtern oder Memos erlauben eine optimale Vorbereitung der Animation. Es ist sehr wohl möglich, die Arbeitsblätter um die eigenen Kenntnisse zu ergänzen oder weitere Untersuchungen zum Thema durchzuführen.  

Ebenfalls von Bedeutung für den Animator ist es, sich legitimiert zu fühlen und entspannt über das Thema reden zu können. Sollte dies nicht der Fall sein, wäre es ideal, sich an spezialisierte Einrichtungen zu wenden, die möglicherweise Unterstützung bieten können, beispielsweise Zentren für Familienplanung, Zentren für mentale Gesundheit oder andere Vereinigungen, die in speziellen Bereichen tätig sind. 

2. Know-how 

Unter Know-how fallen : 

  • Die Funktionsregeln: der Gruppe die Rahmenbedingungen der Debatte erklären.  
  • Der Animator muss dies überwachen. Es gilt, jegliches Ausufern einzudämmen, indem einfach auf die festgesetzten und von den Teilnehmern akzeptierten Regeln verwiesen wird. 
  • Das Zeitmanagement: eine erfolgreiche Debatte heißt ganz einfach auch, sie rechtzeitig beenden zu können! Es ist demnach mehr als notwendig, das Timing ständig im Auge zu behalten.  
  • Auf das Thema und die Ziele fokussiert bleiben: in einer Debatte wird schon einmal schnell vom Thema abgewichen. Der Animator muss demnach besonders darüber wachen, dass die Gruppe nicht in endlos vom Thema abschweift. In diesem Fall ist es einfach angebracht, die Debatte neu zu ordnen, indem an das zu behandelnde Thema sowie die Ziele erinnert wird. Die Gruppe ist nicht dazu da, über andere Dinge zu diskutieren, es sei denn, dies geschieht in einer Argumentation, die zu einer Überlegung im Zusammenhang mit dem Thema führt.  

Wenn das Thema des Exkurses dennoch wichtig zu sein scheint, ist es selbstverständlich möglich, dies zur Kenntnis zu nehmen und vorzuschlagen, später darauf zurückzukommen.  

  • Animation ist keine Schulstunde: die Rolle des Animators bei der Debatte besteht nicht darin, Fragen zu beantworten. Seine Funktion ist es vielmehr, die Fragen an die Gruppe weiterzuleiten, sie darin zirkulieren zu lassen, von dieser Gruppe Antwortelemente aufspüren zu lassen. Wenn eine Fragestellung nicht wirklich zu einer Antwort führt und eine solche jedoch unabdingbar ist, kann der Animator diese bei der Zusammenfassung der Debatte oder spätestens dann einbringen, wenn die Frage einer eingehenderen Untersuchung bedarf. 
  • Für die Animation „Und du, was denkst du?“ ermöglichen die Erläuterungen der in den Themenheften gelieferten Sätze die Identifikation der Themenbereiche und Grundbegriffe, die im Verlaufe der Debatte hervortreten. Diese Erläuterungen müssen nicht als solche verwendet, sondern können je nach Situation, der laufenden Debatte, der Zielgruppe abgewogen werden.  
  • Seine Grenzen kennen: Kenntnisse sind beschränkt. Ein Animator tut gut daran, seine Unwissenheit zuzugeben und den Jugendlichen eher vorzuschlagen, die Lösung später zu suchen, als zu versuchen, eine knifflige Frage irgendwie zu beantworten. Ein Erwachsener, der seine Grenzen anerkennt, wird umso mehr respektiert.  

Aus der Perspektive der Kommunikations- und Animationstechniken muss der Animator ebenfalls seine Grenzen kennen: bis zu welchem Punkt kann er ein aggressives Verhalten unterstützen/steuern? Weiß er, wie er eine teilweise abgelenkte Gruppe bei der Stange halten kann? Indem er sich dies im Vorfeld bewusst macht, kann er sich vorbereiten und die notwendigen Werkzeuge suchen, um sich in eine optimale Ausgangslage zu versetzen (Kommunikationstechniken, zu den Rahmenbedingungen, Zielen zurückkehren etc.).Der am Anfang mit der Gruppe vordefinierte Rahmen  wird insbesondere zu einem bestimmenden Element zur Unterstützung des Animators.  

Vorbereitung des Raums 

Für die Animation „Und du, was denkst du?” wird Platz benötigt. Es ist zu empfehlen, genügend Platz zu schaffen und nur das notwendige Mobiliar beizubehalten. Die Animation macht es notwendig, die Gruppe in eine Diskussionsanordnung sowohl in der großen Gruppe (wenn möglich im Kreis) als auch in Untergruppen (einige Jugendliche in Gruppen eventuell um einem kleinen Tisch angeordnet) zu bringen.  

Wenn die Animation in einem Klassenzimmer stattfindet, sollten die normale Klasseneinteilung geändert und die Bänke an die Wände geschoben werden, um auch den psychologischen Aufbau des Klassenzimmers „aufzubrechen”. Die Gruppe wird hierdurch in eine andere Umgebung und also auch einen anderen Geisteszustand versetzt.  

Es ist nützlich, eine Unterlage (Tafel, mobiles Paneel) für die eventuelle Aufzeichnung wichtiger Anmerkungen bereitzustellen, Ideen, die während der Debatte auftauchen und auch Funktionsregeln.  Es sind Kugelschreiber, Marker, Blätter, Schreibblöcke, Post-its mitzubringen, und auch eigene Merkzettel und Zusammenfassungen sind geeignete Hilfsmittel für den Animator, die ihm die Debattenführung erleichtern.  

 

Der große Tag ist da, und hier 11 Abschnitte für eine erfolgreiche Animation -> eingerahmt und ausdruckbare Karte 
  1. Begrüßung der Gruppe, Aufstellung in einem großen Kreis in einer geselligen Atmosphäre.  
  2. Einführung in die Animation mit Ankündigung des Themas, der verfolgten Ziele, Form und Ablauf der Animation.
  3. Vorstellung der Ablaufregeln (es handelt sich um die weiter oben beschriebenen „Rahmenbedingungen”. Diese müssen während der gesamten Animation gut sichtbar sein (angeschlagen, projiziert…). Die Gruppe muss ihr Einversständnis zu erkennen geben. Der Animator muss sich bei Bedarf darauf beziehen können.
  4. Erteilung von „Arbeitsanweisungen” und Sicherstellung, dass diese verstanden worden sind.  
  5. Einführung der Untergruppen in die Debatte. 
  6. Neubildung des großen Kreises. 
  7. Kenntnisnahme wichtiger Ideen und Fragen, um diese im geeigneten Moment einsetzen zu können (insbesondere zum Zeitpunkt der Zusammenfassung der Diskussionen).  
  8. Abschließend Durchführung der Entwicklungssynthese der Gruppe, indem die unterschiedlichen erörterten Punkte aufgegriffen und formuliert werden, ohne in Details zu gehen. Dies ermöglicht es, die Informationen zu verankern.  
  9. Nach der Auswertung der Gruppe nicht mehr das Wort erteilen.  
  10. Auswertung der Debatte (+ Link).  
  11. Den Teilnehmern für ihre Mitarbeit durch Hervorhebung ihrer Effizienz, ihrer Redebeiträge, ihres Engagements danken…  

 

Die Fertigkeiten des diskussionsleiters Im video

Dokument zum Herunterladen

Im Folgenden können Sie das Dossier “Der Animator” herunterladen, das den gesamten theoretischen Inhalt dieser Themenseite enthält, um die Animation vorzubereiten.

Alle theoretischen und thematischen Dateien sowie die Frasbee-Animationsdateien können auch von der Seite Unterstützung heruntergeladen werden.

Lesen Sie auch über der Animator